Kann mir mal jemand HDR auf UHDs erklären? [Talk] (2024)

berlin69er schrieb:

Dolby Vision ist ursprünglich nur fürs Kino gedacht gewesen, also für absolut dunklen Raum. Solche Gegebenheiten findet man zu Hause selten. Deshalb erscheint DV oft zu dunkel, gegenüber einfachem HDR und SD sowieso.

das stimmt nicht - DV war AFAIK schon immer als Kette von der Produktion bis ins Kino UND auch nach Hause ins HK gedacht ... das Bild sollte eben auf zertifizierten Geräten in verschiedensten Umgebungen immer so aussehen, wie von den Machern gedacht - jetzt mal stark vereinfacht.
BTW: Meine DV UHDs sind übrigens auf meinem auch jetzt schon etwas in die Jahre gekommenen LG E8 nicht zu dunkel...

berlin69er schrieb:

können bei HDR10+ und Dolby Vision quasi einzelne Szenen analysiert und entsprechend unterschiedlich dargestellt werden.
Das Prinzip ist bei beiden, im Großen und Ganzen gleich, wobei es aber zwei unterschiedliche Marken sind (HDR10+ von Samsung und DV von Dolby), ähnlich wie bei DD5.1 und DTS.

Nichts könnten weiter neben der Wahrheit liegen als der Vergleich von DV vs HDR10+ mit DD5.1 vs DTS - der hinkt nicht, der hat gar keine Beine Kann mir mal jemand HDR auf UHDs erklären? [Talk] (1) Dolby und DTS tun tatsächlich das gleiche, haben die gleiche Qualität, nutzen schlichtweg nen anderen Algorithmus, so nenn ich das mal - DV und HDR10+ sind zwei komplett unterschiedliche Dinge....

von nem Profi, der das mal in nem Formumsbeitrag für uns zusammengeschrieben hat - ist von 2020 - aber im wesentlichen wird das immer noch so sein....(nehme ich an)

"Also HDR10+ ist eine Fallback Lösung für TVs die mit Rec.2020 ernsthafte Probleme haben, aber der Hersteller zu geizig ist einen anständigen Video Prozessor in den TV einzubauen bzw. das ActiveHDR SDK von LG zu lizenzieren (das kann noch mehr als nur Tonemapping). Bei HDR10 kann dann jemand im Rahmen des Authoring (wird für gewöhnlich nicht beim Color Grading gemacht) eine Tonemapping Kurve drauflegen, bei denen dann z.B. Highlights etwas abgeschwächt oder Shadows angehoben werden. HDR10+ müsste eigentlich HDR10- heißen, aber das geht aus Marketinggründen nicht. Es ist immer ein Downgrade des HDR10 Bildes speziell für TVs die nicht so gut sind und kein eigenes vernünftiges Videoprozessing können. So wird auch in den Slides von Samsung beschrieben. Der Einsatzzwecks ist immer Fallback und nichts anders und macht auf TVs Sinn die mit einem reinen HDR10 Bild deutlich überfordert sind. Am Ende wird da das Bild bei analyisiert und es kommen dann "Abschwächungen" vom HDR bei raus, welche in einer Textdatei gespeichert werden die man reinmuxen kann. Das spart dann Videoprozessoren, die das Bild selbst live analyiseren müssen und auch nicht wissen was das Display kann und man setzt nur Blind ein Downgrade Tonemapping ein, das auf die fraglichen Szene angewendet wird.

Darum juckt auf besseren TVs HDR10+ nicht, weil sie mit durchgehender Frameanalyse und Tonemapping auf das Display so was nicht benötigen. Es wäre auch immer ein Downgrade des Bildes gegenüber dem was der TV out of the Box könnte und absolut nicht auf das Display angepasst. Ja, das hindert den einen oder anderen Hersteller nicht daran, es einzubauen. Es ist ja auch völlig sinnlos ein statische Tonemapping Informationen aus der HDR10+ Datei zu benutzen und diese dann dynamisch anzuwenden, wenn man selbst live ausrechenen kann was das Beste für das Display ist. Das Problem sind am Ende feine Farbabstufungen insbesondere in den Highlights und Shadows, bei denen die Bottom Edge Lit Fraktion ohne durchgehendes Videoprocessing einfach nur jämmerlich aussieht, ähnlich wie viele Edge Lit LED TVs damit schon bei SDR Probleme haben. Aber selbst im Low Cost Segment finden Videoprozessoren mit lizenzierten Tonemapping SDKs langsam Einzug.

Das Geschwafel als HDR10+ aufkam, von weg. DV vs. HDR10+ in der Click Bait Presse und Blogs war von Anfang an totaler Mumpitz. Das hört man seit dem auch nicht mehr, weil selbs diese mittlerweile wissen, was es ist und nachgelesen haben, statt Stuss zu schreiben.

DolbyVision ist was völlig anderes....

Bei Dolby Vision gibt es zusätzliche Informationen, um den 12 Bit GAM (Graded Archival Master) wieder herzustellen und es gibt auch Auflagen, dass das Bild auf die Fähigkeiten des Displays angepasst werden muss. Da sind Videoprozessoren, die jeden Frame analysieren und ein Tonemapping nach DV Spezifikationen durchführen Pflicht (das lässt sich auch auf HDR10 zuschalten und sollte man immer an haben). Auch geht es darum, dass das Bild vom Set bis zu dir nach Hause möglichst gleich aussieht. Man könnte es am ehesten mit einem HDR12 + intelligentes Tonemapping vergleichen, wenn es das gäbe. Dolby Vision deckt eine ganze Produktionskette ab und nicht nur ein Consumer Ding. Dabei geht's eben um den Erhalt der Farben vom Set, über die Dailies bis zu dir nach Hause so gut wie es das Display jeweils kann. Vorausgesetzt es ist anständig gemacht.

Jetzt gibt's bei DV aber noch zwei Geschmacksrichtungen: FEL und MEL. Das ist einmal Full Enhancement Layer und einmal Minimum Enhancement Layer. Auf UHD BD hast du für gewöhnlich FEL, also vereinfacht gesagt ein "quantisiertes Delta", was das Bild "aufwertet". Eine FEL braucht ca. 1/4 des Speicherplatzes der HDR10 Base Layer. MEL hingegen ist ähnlich wie HDR10+. Dort geht's aber nicht um Fallback, sondern um das Gegenteil, das Bild etwas mit Tonemapping-Kurven aufzuwerten und es wieder etwas in Richtung das GAM zu bringen. MEL findet sich nur auf wenigen Discs, erkennt man daran, dass die DV Enhancement Layer winzig ist. Streaming Services setzen aktuell auf MEL, obwohl FEL zulässig ist wenn sie DV anbieten.

Ob das im Bild einen Unterschied macht insgesamt hängt immer vom GAM selbst ab. Hat eine Grading auf HDR10 stattgefunden, wird DV da auch nicht viel mehr Informationen herauszaubern können, wenn alles vom GAM in bereits in HDR10 drin ist. Der Unterschied ist dann sehr gering und macht sich kaum bemerkbar und kommt für gewöhnlich vom Videoprocessing, das Vorgeschrieben ist. Gab es aber einen Dolby Vision Workflow (dazu gehört nicht nur das Consumer DV!) in der Post Production und man hat ordentlich mit 12 Bit gearbeitet, dann merkt man den Unterschied schon deutlicher. Wie stark hängt am Ende immer davon ab wie der GAM mal wirklich aussah.

Aber sicherlich wenn eine DV CMU (Content Mapping Unit) nicht richtig eingesetzt wurde, kann DV schauderhaft aussehen. Das gab's öfters in der Vergangenheit wie auch furchtbare HDR Grades - wird aber immer besser langsam.. Wenn das Bild mutwillig zerstört vom unfähigen Coloristen kann man auch nichts machen. Eine CMU ist nicht leicht zu bedienen! Das ist keine One Button Software wenn richtig genutzt.

HDR10+ interessiert niemanden ersthaft, da es ist immer nur eine Abwertung des Bildes ist, die man meistens beim Authoring hinzufügt (ist ein popiliges JSON Textfile), und ist für den Low Cost Markt der Bottom Edge Lit TVs gedacht. Fügt man maximal aus Marketinggründen hinzu, aber da UHD BD im Verkauf mehr ein Enthusiast Medium ist, interessiert es wenige. HDR10+ Ist immer weniger als HDR10 am an Ende, da keine Prüfung stattfindet was das Display wirklich kann.. DV MEL ist dann mittels diverser Kurven eine Aufwertung des HDR10 Bildes, was sich maximal in Blacklevels und Highlights bemerkbar macht, sich aber in Grenzen hält. Das hat du bei den Streamern, weil eben weniger Daten braucht. Aber das können die Streamer ja jeder Zeit in der Zukunft ändern wenn sie wollen. n der Stelle müssten wir in die Technik des Streamens gehen, das würde aber zu weit führen.

DV FEL ist dann auf UHD BD vertreten (aber nicht immer) und bringt die volle Landung und erhält den quantisierten 12 Bit GAM so weit es geht wird entsprechend der Fähigkeiten eines Displays entsprechend der Dolby Vorgaben wiedergegeben. UHD BDs mit DV MEL, ist das DV meißtens nur aus Marketing-Gründen hinzugefügt obwohl sinnfrei, da der Master nur HDR10 an sich ist. "Shining UHD" ist so eine nummer: Mieser HDR10 Grade, DV MEL, das nichts macht (das interne Tonemapping macht da was nätig ist), HDR10+ dass paar Highlights abschwächt in in HDR10 völlig überdreht sind. Die UHD BD war ein furchtbareres Color Grading, was zwischen den Schnitten auch noch inkonsistent ist. War one Frage die mieseste UHD BD letztes Jahr für diesen Klassiker.

HDR10+ und DV kann man nicht vergleichen. Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Und bei DV muss man noch zwischen MEL und FEL unterscheiden. Und MEL macht nicht so viel unterschied am Ende. Aber letztendlich hängt alles vom Color Grading ab. Ist es ein HDR10 Master bleibt es auch nach DV einer und es gibt keinen großen Unterschiede. Und MEL macht halt weniger als FEL.

Es gibt auch noch Dolby Vision IQ in neueren Geräten. Das ist wieder was für den Consumer. TVs konnten schon lange ihre Helligkeit anpassen auf das Umgebungslicht, aber das sieht furchtbar aus und funktioniert gar nicht. Hier setzt dann DV IQ ein, welches dieses endlich in einer akzeptableren Form bringt (vernünftig ist weiterhin seinen TV auf Helle Umgebung und dunkle Umgebung zu kalibrieren mit zwei Profilen). Das ist dann eine reine Consumer Nummer. Kann auch aber noch nichts Abschließendes zu sagen, da ich es nicht selbst bisher ausprobieren konnte wie es in der Praxis ist - auf dem Papier klingt es nicht schlecht - jedenfalls ist es besser als der bisherige Dynamilk Backlight Käse.

Bei vernünftigem Color Grading auf 12 Bit GAMs wäre die "Qualität" in Bezug auf die vorhandenen Informationen wie folgt (

aufsteigende Reihenfolge):

6. SDR
5. HDR10+
4. HDR10
3. HDR10 (mit zugeschaltetem Tonemapping des TVs, z.b. über das ActiveHDR SDK)
2. DV MEL
1. DV FEL

Natürlich gilt immer sh*t In -> sh*t Out, wenn wieder mal der Praktikant das Color Grading machen dufte für eine UHD BD...

"

(ich poste das als as it is - nehmt es als einen Beitrag, ich werde nicht über einzelne technische Details diskutieren (können)..

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